Ohrstückmanufaktur
Warum handgemachte Ohrstücke?
Stellen Sie sich vor Sie müssten einen Schuh tragen, der Ihnen zu klein ist. Eine Brille die ständig rutscht. Ein Kleidungsstück welches die Haut irritiert oder einen Hautausschlag hervorruft. Einen zu engen Ring der Druckstellen und/oder Schmerzen verursacht.
Diese Beispiele sind keine angenehme Vorstellung im Alltag und würden Ihr Wohlbefinden wohl stark beeinträchtigen.
Hörgeräteträger haben ihre Helfer, im Schnitt, 16h am Ohr. Mit einem Ohrstück, welches rutscht, drückt und juckt, macht der Alltag keinen Spaß. In unserer Ohrstückmanufaktur in Leipzig fertigen wir ihr perfektes Ohrstück vor Ort.
Herstellungsprozess

1. Abformung
Um eine Otoplastik herzustellen benötigen wir zunächst eine Abformung des äußeren Ohres. Diese wird mit Hilfe von additionsvernetzendem Silikon und einer kleinen Wattetamponade dem Ohr entnommen. Abgeformt wird ein Teil des Gehörgangs und die Ohrmuschel.

2. Bearbeiteter Abdruck
Auf diesem Bild sehen Sie den bearbeiteten Abdruck. Überflüssiges Material und die Tamponade wurden abgetrennt und Ecken und Kanten rundgeschliffen.

3. Herstellung des Negativs
Um die Negativform der Ohrabformung herzustellen, wird diese auf einem Sockel befestigt und mittig platziert. Hier sehen Sie den Abdruck eingebettet in Doubliersilikon, nachdem er für 15 Minuten bei ca. 2 bis 3 bar im Drucktopf aufgehärtet wurde.
Die Herstellung von Ohrstücken ist ein über Jahre hinweg optimierter Prozess.
Wo früher die Akustikmeister die Ohrstücke für Ihre Kunden selbst herstellten, werden diese heute in Laboren über 3D-Drucker modelliert.
Ein großer Nachteil dieses Herstellungsverfahren ist bedingt durch den Materialeinsatz, welches sich brüchiger und auch hautunfreundlicher darstellt. Zum anderen leidet die Passgenauigkeit und Leichtigkeit der Otoplastiken unter der industriellen Herstellung.

4. Das Negativ 2.0
Die Negativform wurde von der Abformung und von Wachsresten befreit. Dieser wird im nächsten Schritt mit Acryl (Zusammensetzung aus Polymer und Monomer) befüllt und härtet im Drucktopf für 15 Minuten aus.

5. Der fertige Rohling
Sie sehen den fertigen Rohling nach Entfernung aus der Negativform.

6. Bearbeitung
Überflüssiges Material wird mit Hilfe von Kristallfräsern abgetragen.

7. Die Otoplastik
Welche Otoplastik-Form letztendlich hergestellt wird entscheidet sich nach Anatomie des Ohres bzw. nach der Bauform des Hörgerätes und nach der benötigten Leistung (Lautstärke). Aus diesem Rohling wird eine skelettierte, offene Hörerhalterung gefräst.
